1W12 Begegnungen mit Mensch und Fuchs

23.10.2024 Lesezeit: 7 Minuten

Idee: Jonas (asri)
Bild: Evlyn Moreau (Auftragsarbeit für Jonas)
Autor:innen: Jonas (asri), dr_phil_nagi, Nicrey/Tim, Tristan Natsirt, Klaudia Kloppstock

Eine Figur mit wuscheligen Haaren und Schnurrbart in einer langen Tunika trägt einen großen Sack auf dem Rücken. Sack und Kleidung sind bereits geflickt. Am Gürtel trägt die Person kleinere Beutel und Taschen sowie einen Trinkschlauch. Um ihre Beine streicht vertraulich ein Fuchs und reckt seinen Kopf mit geschlossenen Augen und geöffnetem Maul, aus dem die Zunge seitlich heraushängt, zum Menschen hoch.

  1. Bargo, Waldhüter: Bargo riecht sehr muffig und wird von Fliegen umschwirrt. Er ist wortkarg und brummelt höchstens kurze Sätze in seinen Bart. Mit dem Fuchs, der ihn meist begleitet, versteht er sich bestens. Er kennt den Wald wie seine Westentasche. Im Sack hat er Walnüsse. Wegen der Prophezeiung des kleinen Jesse, dass einst eine Nuss das Gefüge der Welt bedroht, untersucht er alle Nüsse sehr genau, bevor er sie zum Markt bringt.
  2. König Sana II, König des mächtigen Königreiches Ossma, hat sich als Bettler verkleidet unter das Volk gemischt, um die Stimmung zu erfahren. Auch will er natürlich wissen , wie das Volk mit Fremden umgeht, insbesondere mit fremden Bettlern. Im Sack hat er ein paar Habseligkeiten und etwas Proviant. Warum der Fuchs ihm nachläuft, weiß er nicht, aber dieser begleitet den König schon, seit er das Schloss verlassen hat. Der Fuchs ist allen Passanten gegenüber immer freundlich, man darf mit ihm spielen. Meist tun Kinder dies.
  3. Der Fuchs begleitet euch schon, seitdem ihr aufgebrochen seid, und ihr seid ihm immer gefolgt, bis ihr diesem Mann begegnetet. Er ist "der Reisende", wie er sich selber nennt. Er berichtet euch auf freundliche aber bestimmte Art genau über das Land, die Gegend, den Ort, den ihr besuchen wollt. Es gibt dabei immer eine 50-prozentige Chance, dass er euch von eurer Reise abrät, oder er drängt, euch euer Ziel schneller zu erreichen.
  4. Reginhart, hedonistischer Fuchs: Reginhart will einfach nur das Leben genießen. Fette Mäuse, süße vergorene Früchte, Maultrommelmusik... Michel ist ein Konstrukt, das Reginhart gehorcht, den Obstgarten pflegt, die Mäuse mästet und Maultrommel spielt. Für besondere Leckereien oder Annehmlichkeiten wäre Reginhart bereit, seine Fuxpertise über Konstrukte zu teilen.
  5. Jorgen: Jorgen ist der Mann von Vilja, der "Hexe im Wald". Nach einer persönlicheren Begegnung mit der mysteriösen Frau verliebte er sich und wohnt seitdem mit Vilja zusammen. Er interessiert sich nicht so für ihre Hexensachen und Flüche, oder was auch immer sie Gruseliges tut, und geht lieber im Wald spazieren und den Garten pflegen. Tavi ist das Gefährtentier von Vilja und hat großen Gefallen an dem neuen Menschen im Haus gefunden - und das nicht nur, weil Jorgen sie häufig mit Leckereien füttert.
  6. Irsa, das heißt in der alten Steinbruchsprache 'Der, der alles hat.' Gerade hat er einen Fuchs aus seinem Sack geholt und wer weiß, was er als nächstes da heraus holt - oder tut er eventuell etwas hinein?
  7. Der Fuchs Rufus beschwert sich bei euch, dass er schon seit einer Weile von diesem Unbekannten verfolgt wird. Was er aus dem Sack hört, beunruhigt ihn sehr.
  8. Sorin ist der örtliche Totengräber. Die anderen Menschen meiden ihn. Da Sorin aber eigentlich ein sehr geselliges Wesen hat, hat er sich mit dem kleinen Fuchs angefreundet, den er irgendwann alleingelassen in einem Busch am Friedhof gefunden hatte. Er redet mit ihm, als wäre er ein Mensch und würde auch antworten. (Ob der Fuchs das wirklich tut oder Sorin zu einsam ist, entscheidet die SL).
  9. Zand Roster wirkt zwielichtig, hat eine kratzige, hohe Stimme, geht sehr staksig, und ist vom Fuchs genervt, aber ihn zu vertreiben gelingt ihr nicht. Auch Leute will sie lieber abwimmeln. In Wirklichkeit hat sie keine Beine, sondern zwingt den Gnom Famalus, sie auf Stelzen zu tragen. Sie droht, seine Familie zu ermorden, wenn er sich widersetzt. Der Fuchs ist kein normales Tier, sondern ein Werfuchs - der Gnom Bono, Famalus' Geliebter, der sich bei Neumond für drei Tage in Fuchsform verwandelt. Zand Roster weiß davon nichts.
  10. Omuzungu W’amazima, der weiße Mann der Wahrheit: Er findet immer die Wahrheit mit seinem Fuchs Omusege. Denn geht dieser im Uhrzeigersinn um den Mann der Wahrheit, so ist das, was man Omuzungu W'amazima sagt, die Wahrheit. Geht Omusege jedoch gegen den Uhrzeigersinn, so ist an dem Gesagten nichts wahr. Je nach dem, ob es Lüge oder keine Lüge ist, holt der Mann der Wahrheit ein kleines Geschenk aus dem Sack heraus, welches die Wahrheit oder die Lüge verkörpert. Er selber redet dabei nie ein Wort. Das Geschenk muss immer ein Jahr allen gezeigt werden, damit jeder sieht, dass man die Wahrheit oder die Lüge gesagt hat.
  11. Jeronimus arbeitet als Gehilfe auf dem Hof des Bauern Töns. Jeronimus wurde als Kind im Wald gefunden. Seine Eltern sind unbekannt, aber er hat ein besonderes Verhältnis zu Tieren. In der letzten Zeit wird er häufig von einem Fuchs begleitet, den er „Bruder“ nennt.
  12. Der Tierfänger von Silberberg. Ist der Fuchs sein nächstes Opfer? Der Tierfänger taucht immer dann auf, wenn es den Bewohnern in der Gegend gut geht. Danach geht es den Bewohnern dieser Gegend meist lange Zeit schlecht. Bis heute kam man aber noch nicht dahinter, was ER mit all dem Schlechten, welches ihm folgt, zu tun hat. Das aber wird man bestimmt noch herausfinden.


Lizenz (Text): CC BY 4.0
Bildquelle: Evlyn Moreau: Bagman and Fox (2024), CC BY 4.0


1W12 interessante NSCs in High-Fantasy-Settings

9.09.2024 Lesezeit: 8 Minuten

Idee: kagozaiku
Autor:innen: Nicrey/Tim, Jonas (asri), Nym/Katha, kagozaiku, Klaudia Kloppstock, Gwynn (ProjektMyra)

Erstellt nach dem 7-3-1 Prinzip (bzw. in unserem Fall eher 3-1 Prinzip) von Jason Cordova: https://www.gauntlet-rpg.com/blog/the-7-3-1-technique.

1.Mariella von den sieben Rädern, Bardin

Motivation: Will durch ihre Musik berühmt werden!
Details: Riecht nach Lavendel, Präferiert traurige Balladen, die sie oft pfeift, Wild bemalte Instrumente
Am Tisch: freudig, kindliches Lachen, auch wenn etwas nicht witzig ist
🎶 Der Blutvater, er fällt hinab, ein Loch im tiefen Schnee?🎶 Nein,nein,nein... Das klingt zu trivial..."

2. Moireibh Buchkinn, Kräuterkundler und Mykologe

Motivation: Braucht Hilfe, um die erste Zwergengewerkschaft unter Bergbauarbeiter*innen zu gründen.
Details: Farbige Flechten in langem rotbraunen Bart, riecht nach Rindenmulch, fasziniert vom Alltäglichen
Am Tisch: krächzige Stimme
Habt ihr schon mal Kaurinde probiert? Hier, nehmt ein Stück.

3. Horatio Grüntann

Motivation: Will ein allumfassende Herbarium schreiben.
Details: Plappert oft stundenlang vor sich hin, Feines Werkzeug zum Abtrennen von Pflanzen, unpraktische Kleidung für das Leben ausserhalb der Stadt
Am Tisch: Ständig rutschende Brille
Und so kam es, dass ich, Horatio Grüntann, den schwarz weissen Knöterich entdeckte. Eigentlich eine Subspezies des gefädelten Knöterichs, aber das wusstet ihr sicherlich schon...

4. Dousan die Nadel, Seelengeleiterin

Motivation: Sammelt Informationen über verschiedene Begräbnisrituale
Details: Rot angemalte Haut unter der dunkle arkane Tattoowierungen durchschimmern, riecht nach Patchouli, meeresblauer Haarreif
Am Tisch: tanzende, grazile Bewegungen
Mein Name ist Dousan, die Nadel. Dousan für meine Freunde.

5. Daria Ockerkiel, Buchmalerin

Motivation: Die reich verzierte Abschrift der Fibula Arkana finden, die ihr großes Vorbild Armando der Bessesene angefertigt hat.
Details: mit Tinte und Farbe bekleckste Finger; riecht nach der Minze, die sie ständig kaut; schwankt stets unter der Last ihrer Malutensilien (Staffelei, Farbkasten, Pinsel, Skizzenmappe,...), die überall mit hin müssen
Am Tisch: Denkt lange nach, bevor sie antwortet.
Hmm,... denkt ihr nicht auch, dass blaue Akzente in der Bordüre für einen lebendigeren Kontrast sorgen würden?

6. Julius Zahn, Ordinarius der Arkanen Akademie

Motivation: Möchte den Codex der Fruchtvollen Leere neu übersetzen.
Details: Blaugrau geschuppte Echsenhaut, langer zerfranster Talar, Monokel
Am Tisch: Weitschweifige Erklärungen einfacher Sachverhalte
Das ist eine sehr interessante akademische Frage. Aber nicht so einfach zu beantworten. Lassen sie es mich so sagen...

7. Miroslav, verarmter Jäger

Motivation: Seine Schulden bei Vater Eichblatt, der ihm das Leben schenkte, begleichen, bevor sein Körper vollständig zerfällt
Details: schnitzt in jeder freien Minute Masken für das Lichtfest; sein reich verziertes Holzbein klappert bei jedem Schritt; trägt wegen des fortschreitenden Zerfalls überall Verbände
Am Tisch: Schaut seine Gesprächspartner nie direkt an
Ich will euer verdammtes Mitleid nicht

8. Katja, der Knoten

Motivation: Ging zur Lehre in die Seilerei um alles über Schiffe zu lernen. Sie will die königliche Flotte revolutionieren und die Schiffe der nächsten Generation bauen.
Details: Schlaksike, junge Frau, die vor Ideen übersprudelt, und trotz ihrer zierlichen Figur auch von den robustesten Matrosen ernst genommen wird.
Am Tisch: Neigt im normalen Gespräch dazu, nicht alle Sätze zu Ende zu sprechen. Es sei denn, es geht um Seile und Schiffe.
Nur ein guter Knoten, ist ein sicherer Knoten. Nur ein sicherer Knoten bringt dich ans Ziel.

9. Kalinka, Prinzessin des südlichen Windvolk

Motivation: Will die Völker des Windes vereinen.
Details: In ihrer Gegenwart weht stets ein sommerlich, warmer Wind, der die verschiedensten Sommerdüfte mit sich bringt(z.B. Lavendel, Zitronen, Sommerregen)
Am Tisch: Verbirgt ihre eigene Unsicherheit indem sie übertrieben betont/genau spricht.
Wer den Zweck will, will auch die Mittel.

10. Klinker, Goblin mit Tüftelwahn

Motivation: In die Akademie der Erfinder aufgenommen zu werden.
Details: Großer Rucksack mit allerlei kleinen Dingen, die "man bestimmt mal gebrauchen kann", Klimpern und Klackern wann immer er sich bewegt, Rußgeruch
Am Tisch: Wilde Handbewegungen, um seine Erfindungen vorzustellen
Kann ich das haben? Das kann ich prima in meinem Kupferschneidomat verbauen.

11. Susuriel, Elfenmagier

Motivation: will Bewunderung für sein Wissen, seine Macht, seine Eleganz
Details: an den Fingern Goldringe mit Blüten; Halskette mit grobem Kieselstein, aus dem bei Bewegungen zarte Glöckchen zu hören sind; auf den linken Unterarm sind Schmetterlinge gemalt (kein Tattoo)
Am Tisch: Susuriel ist äußerst aufmerksam und hilfsbereit, solange ihm Anerkennung geschenkt wird. Wenn er sich nicht wertgeschätzt fühlt, verliert er sehr schnell das Interesse.
Oh, danke für das Kompliment! Was kann ich für euch tun, werte Freunde?

12. Hamai Kafni, Menschlicher Religions-Gelehrter

Motivation: Fühlt die Verpflichtung, heilige Schriften gerade dann zu bewahren, wenn sie anderen als ketzerisch und zerstörenswert gelten, und die Überzeugung, dass kein Wissen verboten werden sollte.
Details: Glatte, kupferfarbene Haare und scharfe, bernsteinfarbene Augen. Wenn es ihm möglich ist, trägt er stets feine Kleidung und einen breitkrempigen Hut mit einer grossen Feder eines unbekannten Vogels daran.
Am TischGlatte, ölige Stimme
Mein Auftrag ist es, diese Schriftensammlung zu überführen.

Lizenz (Text): CC BY 4.0


1W12 Feiertage und Bräuche in und um Farmosia

17.08.2024 Lesezeit: 4 Minuten

Idee: kagozaiku
Autor:innen: kagozaiku, Jonas (asri)

  1. Mishnas Mellifikation (Feiertag): Seit dem Beschluss des Konzils von Allathur gilt dieser Tag als Feiertag, um an das Martyrium der heiligen Mishna zu erinnern. In Farmosia, das heutzutage größtenteils säkularisiert ist, erinnert nur noch der Verkauf von Honiggebäck an diesen ehemals religiösen Buß- und Bettag.
  2. Ära der Ästivation (Brauch): Aufgrund einiger ansässiger Bogong Darkul in Farmosia feiert inzwischen auch die restliche Bevölkerung den Zeitraum der Sommerruhe der aggressiven Mottenspezies. Eine Periode, die in einer Mischung aus Folklore und Wissenschaftssprache etwas pathetisch Ära der Ästivation genannt wird.
  3. Chthonium (Brauch): Initiationsritus der Buddler, bei dem junge Menschen in die Minen des Aelgantmabo-ullod Knochenmarkschlürfer, Brecher aller Nerven geschickt werden, um dort eine Antwort auf ihre Existenz zu erhalten.
  4. Erntefest der Ur-Nammu (Brauch): Die Ur-Nammu sind eine kleine Naturreligion, welche die Seelen ihrer Ahnen in kleine Stelen aus schwarzem Stein bindet. Diese werden im Frühjahr herausgeholt. Kleine Schalen mit Getreide werden vor den Stelen verbrannt, es wird getanzt und ein rituelles Getränk namens Xámbo getrunken.
  5. Phoraschmos (Feiertag): Gedenktag der Farasma, der an das Große Verschlingen erinnert. Rituelle Reinigung, Totengedenken und Rauchfasten gehören zu den Aufgaben der Lebenden, um den Getöteten zu huldigen.
  6. Asabaoth (Feiertag): Im Zuge des erstarkenden Nationalbewusstseins der Ureinwohner Farmosias wird seit einigen Jahren das Fest der Asabaoth gefeiert, bei dem aus Schlamm, rotem Lehm und Knochensplittern Masken geformt werden, um böse Geister zu vertreiben.
  7. Tage des Lebendwassers (Brauch): Fest des Ordo Sabiar, um die Apotheose Dikaios zu feiern. Gläubige waschen sich rituell und bemalen sich danach mit einer Mischung aus Karmesin und Kuhdung, welche sie nach einer Woche in geweihtem Wasser abwaschen.
  8. Ossophagia (Brauch): Festzug zum Friedhof, auf dem die Knochen der verstorbenen Eltern ausgegraben und abgenagt werden, um die Fürsorge der Kinder gegenüber den Eltern auszudrücken.
  9. Orgion Salinkari (Brauch): Gefährliches Wettbewerbsfest der Kriegerkaste der Gastropoda von Exch, bei dem diese Salzbier trinken, bis einer der Kontrahenten platzt. Die Hinterbliebenen des Verlierers haben die Reinigung zu zahlen. Der Gewinner steigt im sozialen Rang.
  10. Metaludens (Feiertag): Zu Jahresbeginn erinnert der Orden der Anti-Immersionisten mit einem zehnstündigen Festspiel daran, dass die Wirklichkeit durch geometrische Körper zufallsgeneriert ist und alle Bewohner Farmosias der Traum eines Konzils sterbender Götter sind.
  11. [Inhaltswarnung: Selbstverletzendes Verhalten, Narben] Den Mond rollen (Brauch): Zu jedem Vollmond setzen die Onkosch einen kleinen Schnitt in ihr Fleisch, um den Mond daran zu erinnern, von nun an wieder zu schrumpfen. Die Schnitte verheilen zu punktförmigen, wulstigen Narben, neue Schnitte werden neben die jüngste Narbe gesetzt und bilden so Ketten, die über die Mondphasen zu Linien und Mustern werden. Hagramor behauptet, in diesen Narbenkunstwerken sind die größten Geheimnisse der Onkosch verschlüsselt.
  12. Tag der Demut (Brauch): Tsolyán schalten am Jahrestag ihrer Taufe von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang das Implantat ab, das ihre Körpertemperatur reguliert. Die meisten fasten in dieser Zeit auch. Ein paar Raji haben diesen Brauch übernommen, obwohl sie keine Tsolyán-Implantate nutzen.

Lizenz: CC BY 4.0