1W10 Fragile Fraktionen (ZzZ Auszug)

10.01.2024 Lesezeit: 4 Minuten

Auszug aus dem Ziemlich zufälliges Zine - Ausgabe A: Dynamische Dungeons.

Autor:innen:: dr_phil_nagi, René Kremer (Pen Paper Dice), nEw bEE (Michael), Nicrey/Tim;

  1. Die Kobolde streiken, weil sie bessere Ausrüstung wollen. Solange verhandelt wird, lassen sie die SC im Verlies gewähren. Nach 1W6 Tagen sind die Verhandlungen abgeschlossen. Der Drache lenkt ein. Die Kobolde bekommen bessere Waffen und Rüstungen und nehmen ihre Arbeit wieder auf.
  2. Die Goblins verlangen von den Kobolden die Herausgabe von Glitzi-Glitzi-Bling-Bling. Solange die Kobolde der Forderung nicht nachkommen, boykottieren die Goblins die Bemühungen der Kobolde, die SC aus dem Verlies zu entfernen.
  3. Die Golems im Verlies fordern die Anerkennung von Artefakten als eigenständige Personen.
  4. Die chaotischen Barden versuchen mit gefälschten Nachrichten die legitimen Herrschaftsansprüche des Königreichs zu unterwandern.
  5. Die jährlichen Herrscherinnen-Wahlen stehen an und überall im Dungeon hängen Banner und sind Ansteck-knöpfe mit Wahlslogans zu finden. Die stärkste Präsenz zeigt Uschaschluckguck, ein Gelbschimmel, der für eine Grünanlage im Dungeon wirbt und die anderen Wahlplakate überschimmelt.
  6. Im Dungeon sind starke Spannungen zu spüren. Die Verhandlungen über die bevorzugte Käsespezialität werden heiß zwischen den Riesenratten, Werratten und Mäusen diskutiert. Die Verhandlungen gehen in die 78. Runde.
  7. Die Trolle der Eisenfelsen geben ihr Blut für die alchemistischen Produkte und Medikamente der befreundeten Oger-Magi. Als jedoch Mok-Mak, ein älterer Oger-Magus, einen Troll als zu dumm für die Schule der Faustmagie betitelt, entfacht sich eine Diskussion und Forderung über ein Schulrecht für alle Kulturkreise der Eisenfelsen und eine generelle Schulreform.
  8. Der Zirkel des Ewigen Lebens ist einigen ein Dorn im Auge, da sie öffentlich Nekromantie betreiben. Dank der Knochenarbeit der wiedererweckten Skelettfreunde des Zirkels stellt der Zirkel jedoch einen Großteil der land-wirtschaftlichen Produkte der Region her. Ein Ratsmitglied des Zirkels wurde der Korruption beschuldigt. Die Knochen-arbeiter des Zirkels stellen daher die Menschlichkeit als Voraussetzung für ein Ratsmitglied in Frage.
  9. Der Dungeon wird vom Rat der Elemente verwaltet, der aus der Führung der Fraktionen Erde, Feuer, Luft und Wasser besteht. Die Trolle als Vertreter der Erde setzen sich für einen Ausbau des Dungeons ein, um ihre Gemeinschaft besser zu schützen. Die Kobolde als Vertreter der Luft möchten hingegen Geschäfte mit der Außenwelt machen und den Handel fördern, während Feuer, vertreten durch die Orks, für die Eroberung neuer Territorien eintritt. Wasser, hauptsächlich bestehend aus Gnomen, versucht zwischen den Fraktionen zu vermitteln. Können die Abenteurer*innen einschreiten, bevor der Dungeon zur Gefahr für die Außenwelt wird?
  10. Von außen ist der wandelnde Berg ein mechanisches Wunderwerk, das durch die Welt wandert. Doch im Inneren wird stets hart über die Navigation gestritten. In einer wöchentlichen Vollversammlung der Dungeonbevölkerung wird per Handzeichen über Richtungsänderungen, neue Routenziele und Geschwindigkeit bestimmt. Und oft kommt es auf jede einzelne Stimme an. Große Bestechungsaktionen oder leere Versprechungen von freien Tagen oder mehr Plünderanteilen, um möglichst viele von dem eigenen Ziel zu überzeugen, sind an der Tagesordnung.

Lizenz: CC BY-SA 4.0


1W10 Dankbare Dungeons

2.01.2024 Lesezeit: 4 Minuten

Auszug aus dem Ziemlich zufälliges Zine - Ausgabe A: Dynamische Dungeons.

*Autorinnen:**: René Kremer (Pen Paper Dice), nEw bEE (Michael), Jonas (asri), Nicrey/Tim;

  1. Die Gruppe erhält den Segen des Dungeons, wenn sie den letzten Schatz aus dem Gemäuer entfernt hat und endlich keine weiteren Plünderungen mehr zu befürchten sind.
  2. Das Verlies öffnet erst dann die letzte Tür, wenn alle Böden ordentlich gefegt, alle Türen frisch gestrichen und alle Fackeln entzündet sind. Dann öffnet sich die Schatzkammer.
  3. Der Vulkan droht auszubrechen und die uralten Ruinen zu zerstören. Wer die Ruinen rettet, kann sich des Dankes der Bewohner*innen gewiss sein.
  4. Grabräuber haben fünf seltene Artefakte aus dem Dungeon gestohlen. Wann immer einer der Gegenstände an seinen ursprünglichen Ort zurückgeführt wird, füllen sich die Wasserbecken mit einer flüssigen, magischen Belohnung.
  5. Die Bewohnerinnen des Dungeons leiden unter einer Krankheit, die durch giftige Pilze verursacht wird. Wenn die Pilze beseitigt werden, werden die SC von den Bewohnerinnen reich beschenkt und in eine geheime Ebene geführt.
  6. Der Dungeon wurde bei einem mehrtägigen Sturzregen überschwemmt. Viele Bewohner*innen/Kreaturen konnten rechtzeitig fliehen. Die oberen Ebenen sind inzwischen wieder wasserfrei, die unteren zumindest teilweise noch überflutet. Die Kreaturen kehren zurück, streiten sich auf den oberen Ebenen um Platz, reparieren die zerstörte Einrichtung und suchen Abenteuergruppen, die sich zur Schadensbegrenzung in die unteren, gefluteten Ebenen aufmachen und dort z.B. zurückgelassene Wertgegenstände sichern oder aquatische Monster beseitigen, die sich eingenistet haben.
  7. Der Dungeon wurde durch ein starkes magisches Ritual selbst mit Bewusstsein gesegnet - oder verdammt, je nachdem, wen man fragt. Die meisten sehen dieses Bewusstsein jedoch als einen bösen Teufel an, der in diesem Dungeon eingesperrt wurde. In Wahrheit jedoch bewacht der Dungeon einen wirklich wundersamen Schatz, hat aber die Schnauze voll von den ganzen Schatzjäger*innen. Wenn jemand dem einsamen Dungeon einen neuen Mitbewohner und besten Freund findet, wird das Geheimnis in seinem Inneren offenbart.
  8. Der Dungeon ist alt geworden. Der Gargoyle am Eingang beginnt zu zerbröckeln, der Mechanismus für die Speerfalle muss dringend entrostet werden und die Mimic-Truhe hat nur noch einen Zahn. Schafft es eine Abenteuergruppe, sich zum sichtlich in die Jahre gekommenen Herrscher durchzukämpfen, bietet dieser der Gruppe die Nachfolge an, um endlich in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen.
  9. Den Dungeon und alle Lebewesen, die sich darin befinden, hat ein Magokrat verflucht. Nur wenige der Lebewesen können noch ihren Raum verlassen und durch den Dungeon wandern. Alle anderen verharren in ihrem Bereich und sind dazu verflucht, Besucher anzugreifen. Wer ihnen unterliegt, leidet zukünftig selbst unter dem Fluch. Der Fluch wird gelöst, indem man durch alle Bereiche des Dungeons geht, ohne jemanden zu töten (und offensichtlich, ohne selbst unterlegen zu sein).
  10. Der Dungeon ist eine riesige Schildkröte, deren dicker Panzer mit Gängen durchbohrt wurde. Die parasitären Bewohner dieser Gänge bohren in das Fleisch des Tieres, um wertvolle Säfte zu extrahieren, tragen den harten Panzer ab und zwingen das gigantische Wesen dazu, weiter durch die Welt zu wandern. Es wäre mehr als dankbar, wenn man diese Parasiten entfernen würde. Im Gegenzug bietet die Schildkröte altes Wissen aus längst vergangenen Tagen an, bevor sie sich zur Ruhe begibt.

Lizenz: CC BY-SA 4.0


1W10 Kriechende Krypten (ZzZ Auszug)

27.12.2023 Lesezeit: 5 Minuten

Auszug aus dem Ziemlich zufälliges Zine - Ausgabe A: Dynamische Dungeons. Teil 1 immer montags, Teil 2 immer dienstags. Die passende Zufallstabelle gibt es dann am Mittwoch.

Autor:innen: Nicrey/Tim, Jonas (asri), René Kremer (Pen Paper Dice), Michael (nEw bEE), Nym/Katha;

  1. Der Dungeon ist ein Riesenroboter, den die Spieler starten und steuern können.
  2. Die wandernde Ruine bewegt sich nur sehr, sehr langsam. Und doch: alte Karten verraten ihre Position nur ansatzweise.
  3. Bei jeder Mondphase verändert die Burg ihre Position. Manchmal ist sie auf der anderen Seite der Welt zu finden - und manchmal im luftleeren Raum zwischen den Sternen.
  4. Der Dungeon treibt ziellos im Meer und wird von Wasserströmungen umhergetragen.
  5. Kristallkriecher kommen nur alle paar Monate an die Oberfläche. Sie winden sich ein paar Tage über den Boden, bevor sie sich wieder durch den Fels beißen, um in der Tiefe riesige Geoden zu knacken und sich von den Kristallen zu ernähren. Wenn sie an der Oberfläche sind, kann man in diese langsamen, steinharten Riesenwürmer hineinklettern. Bergbaugewerkschaften bauen sogar kleine Siedlungen in den Eingeweiden der Kristallkriecher. Die Bevölkerung dort sucht aus den Kristallen, die der Wurm verschluckt, die besten heraus, um sie beim nächsten Auftauchen auf der Oberwelt zu verkaufen.
    Abenteuerideen:
    a) Eine Siedlung in einem Kristallkriecher wurde ausgelöscht/verlassen vorgefunden. Die SC sollen herausfinden, was vorgefallen ist.
    b) Kilbra die Gelbe hat die Kronjuwelen gestohlen und ist abgetaucht. Versteckt sie sich in dem Kristallkriecher?
    c) Ein Kristallkriecher verwüstet seit zwei Wochen einen Landstrich östlich der Hauptstadt. So lange ist noch nie ein Kriecher an der Oberfläche geblieben. Er kommt der Hauptstadt immer näher. Kann sie vor der Zerstörung gerettet werden?

  6. Zanias Feste hat bewegte Zeiten hinter sich. Sie versinkt langsam im Meer, aber zum Ausgleich ziehen die Zanianer (so die pauschale Bezeichnung des Sammelsuriums an Kreaturen, die heute Zanias Feste bewohnen) oben immer wieder neue Stockwerke hoch. Als Zania vor langer Zeit ihre Feste erbaute, wählte sie festen Grund, eine halbe Meile von der Küste entfernt. Einige Springfluten und drei Generationen später hatte sich das Meer bis an die Grundmauern herangefressen. Seitdem ist wiederum viel Zeit vergangen. Eine Zeitlang stand die Feste schief am Dünenhang - die Anbauten aus dieser Phase sind entsprechend abgewinkelt. Teils rutscht die Feste tiefer ins Meer, teils tragen die Wellen den sandigen Untergrund ab. Die alten Schießscharten wurden zugemauert, als das Wasser zu hoch kam. Neue Ebenen wurden auf das alte Gemäuer gesetzt. Der schwimmende Anbau, der je nach Tidenhub an Ebene 4, 5 oder 6 andockt, ist in den letzten 20 Jahren stark angewachsen. Die Ebenen werden jeweils gezählt von der untersten noch bewohnten Ebene - darunter liegen mehrere (mehr oder weniger) verlassene Ebenen, auf denen sich sogar die lichtscheuen, hartgesottenen Kreaturen nicht mehr sicher fühlen. Ausflüge auf diese Ebenen stellen ein eigenes Genre von Schauergeschichten, aber auch eine typische Mutprobe unter leichtsinnigen Zanianern dar.
  7. Der Turm der Träume ist aus glänzendem, durchdringend schwarzem Obsidian. Er bewegt sich und verändert sich mit dem Traum seines Herrschers. In der obersten Kuppel steht ein einzelnes Bett. Schläft jemand oder etwas dort ein und träumt von einem Ort, wird der Turm am nächsten Morgen dort stehen. Der Magier, der den Zauber einst wob, ist längst verstorben, doch andere Wesenheiten haben den Turm unter Kontrolle genommen. Wer die Geschichte kennt, fürchtet sich davor, dass eines Morgens der Turm der Träume erscheint.
  8. „Krycha“ ist eine unheilige, nacktschneckenartige Kreatur, die aus einem Mausoleum unter einem kleinen Tempel auf geweihter Erde eines Friedhofs entstanden ist. Darin wurde vor langer Zeit ein mächtiger Zauberer verbannt. Doch das Böse und die unvorstellbare Macht, die er in sich trug, waren zu stark und korrumpierten das umliegende Land. Aus dem Erdreich manifestierte sich im Laufe der Zeit die Kreatur, die nun durch die Lande gleitet und eine Spur der Verdammnis und Vernichtung hinterlässt. Zahllose Expeditionen brachen auf und versuchten, bis zum Mausoleum zu graben, um den Quell der Macht zu zerstören. Sie hinterließen unzählige Gänge und Schächte voller unaussprechlicher Schrecken im Inneren der Abscheulichkeit. Der Ursprung des Unheils im Mausoleum wirkt jedoch immer noch ungehindert seine Magie, und Krycha bringt weiterhin Verderbnis über die Lande.
  9. Das riesige Dungeongemäuer ist lebendig und wird von vielen kleinen Füßen getragen, auf denen es langsam durch die Gegend krabbelt.
  10. Auf dem Rücken all jener, die in ihm gestorben sind, wird dieser alte Dungeon durch die Wüste getragen, einen letzten Ruheort für alle suchend, den es nicht geben wird.

Lizenz: CC BY-SA 4.0