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  • 1W12 Begegnungen mit Mensch und Fuchs

    Idee: Jonas (asri)
    Bild: Evlyn Moreau (Auftragsarbeit für Jonas)
    Autor:innen: Jonas (asri), dr_phil_nagi, Nicrey/Tim, Tristan Natsirt, Klaudia Kloppstock

    Eine Figur mit wuscheligen Haaren und Schnurrbart in einer langen Tunika trägt einen großen Sack auf dem Rücken. Sack und Kleidung sind bereits geflickt. Am Gürtel trägt die Person kleinere Beutel und Taschen sowie einen Trinkschlauch. Um ihre Beine streicht vertraulich ein Fuchs und reckt seinen Kopf mit geschlossenen Augen und geöffnetem Maul, aus dem die Zunge seitlich heraushängt, zum Menschen hoch.
    Evlyn Moreau: Bagman and Fox (2024), CC BY 4.0 https://www.patreon.com/c/evlynmoreau/posts
    1. Bargo, Waldhüter: Bargo riecht sehr muffig und wird von Fliegen umschwirrt. Er ist wortkarg und brummelt höchstens kurze Sätze in seinen Bart. Mit dem Fuchs, der ihn meist begleitet, versteht er sich bestens. Er kennt den Wald wie seine Westentasche. Im Sack hat er Walnüsse. Wegen der Prophezeiung des kleinen Jesse, dass einst eine Nuss das Gefüge der Welt bedroht, untersucht er alle Nüsse sehr genau, bevor er sie zum Markt bringt.
    2. König Sana II, König des mächtigen Königreiches Ossma, hat sich als Bettler verkleidet unter das Volk gemischt, um die Stimmung zu erfahren. Auch will er natürlich wissen , wie das Volk mit Fremden umgeht, insbesondere mit fremden Bettlern. Im Sack hat er ein paar Habseligkeiten und etwas Proviant. Warum der Fuchs ihm nachläuft, weiß er nicht, aber dieser begleitet den König schon, seit er das Schloss verlassen hat. Der Fuchs ist allen Passanten gegenüber immer freundlich, man darf mit ihm spielen. Meist tun Kinder dies.
    3. Der Fuchs begleitet euch schon, seitdem ihr aufgebrochen seid, und ihr seid ihm immer gefolgt, bis ihr diesem Mann begegnetet. Er ist „der Reisende“, wie er sich selber nennt. Er berichtet euch auf freundliche aber bestimmte Art genau über das Land, die Gegend, den Ort, den ihr besuchen wollt. Es gibt dabei immer eine 50-prozentige Chance, dass er euch von eurer Reise abrät, oder er drängt, euch euer Ziel schneller zu erreichen.
    4. Reginhart, hedonistischer Fuchs: Reginhart will einfach nur das Leben genießen. Fette Mäuse, süße vergorene Früchte, Maultrommelmusik… Michel ist ein Konstrukt, das Reginhart gehorcht, den Obstgarten pflegt, die Mäuse mästet und Maultrommel spielt. Für besondere Leckereien oder Annehmlichkeiten wäre Reginhart bereit, seine Fuxpertise über Konstrukte zu teilen.
    5. Jorgen: Jorgen ist der Mann von Vilja, der „Hexe im Wald“. Nach einer persönlicheren Begegnung mit der mysteriösen Frau verliebte er sich und wohnt seitdem mit Vilja zusammen. Er interessiert sich nicht so für ihre Hexensachen und Flüche, oder was auch immer sie Gruseliges tut, und geht lieber im Wald spazieren und den Garten pflegen. Tavi ist das Gefährtentier von Vilja und hat großen Gefallen an dem neuen Menschen im Haus gefunden – und das nicht nur, weil Jorgen sie häufig mit Leckereien füttert.
    6. Irsa, das heißt in der alten Steinbruchsprache ‚Der, der alles hat.‘ Gerade hat er einen Fuchs aus seinem Sack geholt und wer weiß, was er als nächstes da heraus holt – oder tut er eventuell etwas hinein?
    7. Der Fuchs Rufus beschwert sich bei euch, dass er schon seit einer Weile von diesem Unbekannten verfolgt wird. Was er aus dem Sack hört, beunruhigt ihn sehr.
    8. Sorin ist der örtliche Totengräber. Die anderen Menschen meiden ihn. Da Sorin aber eigentlich ein sehr geselliges Wesen hat, hat er sich mit dem kleinen Fuchs angefreundet, den er irgendwann alleingelassen in einem Busch am Friedhof gefunden hatte. Er redet mit ihm, als wäre er ein Mensch und würde auch antworten. (Ob der Fuchs das wirklich tut oder Sorin zu einsam ist, entscheidet die SL).
    9. Zand Roster wirkt zwielichtig, hat eine kratzige, hohe Stimme, geht sehr staksig, und ist vom Fuchs genervt, aber ihn zu vertreiben gelingt ihr nicht. Auch Leute will sie lieber abwimmeln. In Wirklichkeit hat sie keine Beine, sondern zwingt den Gnom Famalus, sie auf Stelzen zu tragen. Sie droht, seine Familie zu ermorden, wenn er sich widersetzt. Der Fuchs ist kein normales Tier, sondern ein Werfuchs – der Gnom Bono, Famalus‘ Geliebter, der sich bei Neumond für drei Tage in Fuchsform verwandelt. Zand Roster weiß davon nichts.
    10. Omuzungu W’amazima, der weiße Mann der Wahrheit: Er findet immer die Wahrheit mit seinem Fuchs Omusege. Denn geht dieser im Uhrzeigersinn um den Mann der Wahrheit, so ist das, was man Omuzungu W’amazima sagt, die Wahrheit. Geht Omusege jedoch gegen den Uhrzeigersinn, so ist an dem Gesagten nichts wahr. Je nach dem, ob es Lüge oder keine Lüge ist, holt der Mann der Wahrheit ein kleines Geschenk aus dem Sack heraus, welches die Wahrheit oder die Lüge verkörpert. Er selber redet dabei nie ein Wort. Das Geschenk muss immer ein Jahr allen gezeigt werden, damit jeder sieht, dass man die Wahrheit oder die Lüge gesagt hat.
    11. Jeronimus arbeitet als Gehilfe auf dem Hof des Bauern Töns. Jeronimus wurde als Kind im Wald gefunden. Seine Eltern sind unbekannt, aber er hat ein besonderes Verhältnis zu Tieren. In der letzten Zeit wird er häufig von einem Fuchs begleitet, den er „Bruder“ nennt.
    12. Der Tierfänger von Silberberg. Ist der Fuchs sein nächstes Opfer? Der Tierfänger taucht immer dann auf, wenn es den Bewohnern in der Gegend gut geht. Danach geht es den Bewohnern dieser Gegend meist lange Zeit schlecht. Bis heute kam man aber noch nicht dahinter, was ER mit all dem Schlechten, welches ihm folgt, zu tun hat. Das aber wird man bestimmt noch herausfinden.

    Lizenz (Text): CC BY 4.0
    Bildquelle: Evlyn Moreau: Bagman and Fox (2024), CC BY 4.0

  • Fanzine-Freitag – Beyond the Firewall

    Beyond the Firewall (BtFW) entstand zum Fanzine-Wettbewerb 2024 von System Matters. Mit 60 A4-Seiten auf stabilem Papier braucht sich das Zine nicht verstecken (und hätte es auch gar nicht so leicht). 😉

    BtFW ist ein Setting-Hack, der das Fantasy-Rollenspiel Beyond the Wall in das Cyberpunk-Genre portiert. Das BtW-Regelwerk wird zum Spielen benötigt; das Fanzine bietet Charakteroptionen, alternative Magieoptionen (als ESP bezeichnet), Ausrüstung, Cyberware (sozusagen magische Gegenstände) und zwei Szenarien. Gemacht haben es Oelbaumpflanzer (Olli Baunach), Jocke (Dominik Bogedali, DicePuppets) und Carl Apostle (CrlBox).

    Fanzine-Cover, Zeichnung auf dunkellila Grund: Ein Kind mit einer künstlichen Hand hält vor seinem Bauch einen Blumentopf mit einer kleinen Pflanze darin. Das Kind trägt ein Oberteil mit einem Dino-Motiv und guckt misstrauisch oder fragend. Das Bild wird von der Titelschrift überlagert: Beyond the Firewall

    Mir hat das Zine – mit ein paar Abstrichen – sehr gut gefallen. Die meisten Inhalte überzeugen, allen voran die Charakterbücher. Am wenigstens rund finde ich die Szenarien (mehr dazu unten). Die Ideen passen gut zum gewählten Setting, die Illustrationen finde ich sehr schön und stimmungsvoll. Das Layout ist klar und übersichtlich. Für diejenigen, die Punktwertungen lieben, vergebe ich hier schon mal vier von fünf Cyber-Chips.

    Was sind denn die Kleinigkeiten, die bei mir zu Abstrichen führen? (Achtung, Korinthenkackerei folgt!) Ohne besondere Reihenfolge: Es gibt einige wiederkehrende Fehler bei Zeichensetzung und Groß- und Kleinschreibung. An manchen Tabellenüberschriften stehen rechts Icons, ohne dass ich ihren Sinn und das System ihrer Platzierung verstehe. Sprachlich reibe ich mich an manchen Details. „ESP“ (extra-sensory perception, außersinnliche Wahrnehmung) als Sammelbegriff für übernatürliche Fähigkeiten, auch wenn sie nichts mit Wahrnehmung zu tun haben – da hätte ich „Psionik“, „Cybermagie“ oder auch eine Neuschöpfung wie „Zyber“ (= Zauber + Cyber) oder Cy-Psi besser gefunden. Ähnlich unbefriedigend finde ich die Verwendung von „Bestiarium“ für das Verzeichnis menschlicher & technischer Gegner. Auch an anderen Stellen hätte dem Text ein Lektorat gut getan (wobei mir klar ist, wie schwierig das speziell bei einem Wettbewerbsbeitrag mit einer Deadline sein kann). Zum Beispiel passen manchmal Tabelleneinträge nicht so recht zu den Überschriften, beispielsweise bei den „einschneidenden Erlebnissen“ (S. 33): Viele Einträge fokussieren nicht auf ein einschneidendes Erlebnis, sondern nur auf Merkmale, zu denen das eigentliche Erlebnis höchstens angedeutet wird. Das sind Nuancen, auf die ich vielleicht überempfindlich reagiere – daher diese ausführliche Beschreibung, damit andere beurteilen können, was ich meine, und ob es ihnen wichtig oder gleichgültig ist. Beim Lesen möchte ich die Wortwahl eines Textes ernst nehmen können, bin in BtFW aber immer mal wieder gestolpert.

    Die beiden Szenarien werden als kurze, lineare Abenteuer vorgestellt. Dabei wird explizit eine „unerfahrenere Spielleitung“ als Zielgruppe genannt und vorgeschlagen, die Szenarien parallel zur Charaktererstellung der Spieler*innen vorzubereiten. Im Design finde ich diese Konzeption aber zu wenig umgesetzt. Die beiden Abenteuer brauchen meines Erachtens gute Impro-Fähigkeiten und mehr SL-Vorbereitung, als parallel zur Charaktererschaffung zur Verfügung steht. Sie bestehen aus wenigen Absätzen und Tabellen, die lose verknüpft sind. Im ersten Modul geht es darum, einen Wasseraufbereiter zu beschaffen, im zweiten ist das Ziel unschärfer: Der Aufstieg einer neuen Droge auf dem Drogenmarkt soll verhindert/eingedämmt werden. Showdown ist in der Chemiefabrik, aber ob das Ziel ist, die Produktion dauerhaft zu stören, die Drogendealerbande auszuschalten, oder den Konzern im Hintergrund bloßzustellen, wird nicht so recht deutlich. Zwei W8-Tabellen, die zur Gestaltung des Ausgangsproblem in beiden Szenarien dienen, haben jeweils 6 freie Felder – wohl, damit Orte und NPCs eingebaut werden können, die während der Charaktererschaffung ins Spiel kommen. Allerdings wird das nicht erklärt und auch einer unerfahrenen Spielleitung kein Hinweis gegeben, wie sie das handhaben soll – zumal, wenn die Charaktere noch gar nicht fertig sind. Beide Szenarien lassen dann jeweils Kurzbeschreibungen und Tabellen zu drei Schauplätzen folgen. Die Schauplätze gefallen mir, aber ich hätte mir gewünscht, dass ihnen jeweils konkrete Funktionen in den linearen Abenteuern zugeordnet werden (z.B. entweder Informationsbeschaffung oder Ressourcenbeschaffung), aber die Szenarien lassen das offen, ohne eine SL darauf hinzuweisen, dass sie diese Entscheidung fällen sollte. Als SL würde ich z.B. die Arcade als Schauplatz festlegen für Informationsbeschaffung bezüglich des Ortes, wo der Wasseraufbereiter zu finden ist, welche Gefahr am Zielort wartet, und welche Ressource bei der Überwindung der Gefahr einen Vorteil verschaffen könnte. Auf dem Schrottplatz dürfte dann nach dieser Ressource gesucht werden. Diese Struktur zu bauen ist nicht viel Aufwand, aber für SL mit wenig Erfahrung wäre es hilfreich, das explizit zu machen und die Orte und Tabellen stärker auf diese Struktur hin auszurichten. Bei manchen vagen Formulierungen in den Tabelleneinträgen hätte ich mir konkreten Input gewünscht. Mehrfach laufen Einträge aber nur darauf hinaus, dass die Charaktere unspezifisch „Hinweise erhalten könnten“. Die Tabellen setzen damit voraus, dass ich mir die Details ausdenken muss, anstatt ein konkretes Angebot zu machen.

    Davon abgesehen, dass die beiden Szenarien meines Erachtens das selbstgesteckte Ziel verfehlen, ein leichter Einstieg für unerfahrenere SL zu sein, liefert BtFW Zutaten für zwei kurze Abenteuer, die zwar fokussierter sein könnten, aber natürlich trotzdem am Spieltisch verwendbar sind. In den beiden Modulen wird auch stärker als in den anderen Abschnitten des Zines deutlich, dass BtFW keinen zynisch-dystopischen Cyberpunk anstrebt, sondern Hopepunk. Auf dem System-Matters-Discord wurde Studio Ghibli als eine Inspiration genannt, und ich finde diese Ausrichtung reizvoll: Die Wasserversorgung im eigenen Viertel zu verbessern oder den Drogenmissbrauch zu bekämpfen, das sind schöne Themen. Weit vorne im Zine ist beschrieben, dass viele Güter und Dienstleistungen (Sprit, Batterien, Verpflegung u.a.m.) nicht mit Währung bezahlt werden, sondern durch Tauschhandel oder dadurch, dass man jemandem einen Gefallen tut. Ideen, diese niedrigschwelligen sozialen Interaktionen und den Wert kleiner Hilfsleistungen und des Für-Einander-Da-Seins ins Rollenspiel einzubauen, kommen insgesamt leider sehr kurz. Aber ich finde den Ansatz schön, die Gemeinschaft im Sprawl zu beschützen und zu pflegen.

    Wenn dich diese Blickrichtung auf Cyberpunk interessiert, dann hol dir Beyond the Firewall. Die PDF gibt es unter https://dicepuppets.itch.io/beyond-the-firewall – ob es noch gedruckte Exemplare gibt, weiß ich nicht.

    Lizenz: CC BY 4.0

  • 1W10 extravagante Mitreisende einer Forschungsexpedition

    Idee: Nicrey/Tim
    Autor:innen: Nym/Katha, Klaudia Kloppstock, Nicrey/Tim

    farbiges Bild aus den 1830ern von einer Bucht oder Flussmündung. Links im Vordergrund steht ein Mensch in einem flachen Boot mit hochgereckten Armen. Rechts, weiter hinten, liegt ein größeres Schiff mit weißen Segeln. Auf beiden Seiten steigt die felsige, grünbewachsene Küste steil auf. Im Hintergrund ragen schneebedeckte Gipfel in den grauen Himmel.

    1. Esmeralda Leinen

    Esmeralda ist hauptsächlich mit dabei, da ihre Mutter Leiterin des Komitees ist, dass die Expedition plante. Mit dem Satz: „Du musst Erfahrung in der realen Welt sammeln und nicht jeden Tag trainieren.“ wurde Esmeralda prompt auf die Crewliste geschrieben.

    Ende 20; Stärkste Person an Bord; Flechtet bei Langeweile Haare oder was auch immer sie in die Hände bekommt in komplizierten Mustern; Ruhepol selbst im stärksten Sturm

    2. Monsieur Eugene Chardeinne

    Eugene ist ein hochangesehener Astronom, und will detaillierte Sternenkarten in anderen Regionen zeichnen. Ausserdem ist er begeisterter Mühlespieler und hat sein Reisespielbrett immer dabei.

    Langer weisser Rauschebart; Nachtaktiv; Zeichnet akribisch stundenlang Sternenkarte; unpraktische Kleidung für Aufenthalte außerhalb des Schiffs

    3. Bertram Hasenfuß

    Student der historischen Fakultät und Alleinerbe des Hasenfuß-Vermögens. Er bezahlt die Expedition, natürlich kommt er mit.

    Anfang 20, riesengroß, lässt jeden Wissen, dass er der Financier ist, trägt zu viel Parfum. Vor allem aber ist er auf der Suche nach sich selbst

    4. Lady Birchbrook

    Die Entscheidung sich der Expedition anzuschließen traf Lady Birchbrook auf der Beerdigung ihres 2. Mannes: Auf hoher See hofft sie den Gerüchten, die um den Tod ihres Ehegatten kreisen, endlich zu entkommen. Gleichzeitig sucht sie fast schon verzweifelt nach Inspiration, um an ihre etwas eingerostete Karriere als Krimiautorin anknüpfen zu können.

    78 Jahre alt, in schwarzem Trauergewandung gekleidet, stehts mit Monokel und Notitzbüchlein unterwegs, redet wenig und meidet die anderen Expeditionsmitglieder

    5. Monsieur de Coucou

    Monsieur de Coucou wurde als Jäger und zum Schutz der übrigen Besatzung angeheuert. Mit seiner angenehmenen Stimme sowohl beim Sprechen als auch beim Singen sorgt er für viel gute Stimmung.

    40 Jahre, pragmatischer Typus, selbst bei ruhiger See oder kleinen Booten extrem Seekrank

    6. Pip

    Pip, eigentlich Penelope, kam als blinde Passagierin zur Expedition. Aufgrund ihres außerordentlichen Geschicks mit scheinbar sämtlichen Tieren, wurde sie schnell als Teil der Crew akzeptiert und kümmert sich um die Pferde, Packesel, Schiffsratten, Spinnen und Wildtiger.

    16-20 Jahre alt, abgemagert/schlacksig, kurz geraspelte Haare, isst keine Tiere, redet fast nicht und antwortet nur sehr einsilbig, als könnte sie sich nicht auf ihr menschliches Gegenüber konzentrieren

    7. Lydia

    Jahrelang hat Lydia dabei zugesehen, wie reiche Geldsäcke in absentia die Doktorwürde zugesprochen bekamen, mit Arbeiten, die eigentlich sie in langen Nächten im Akkord für diese Taugenichtse angefertigt hat. Nun hat sie sich damit endlich genug Geld zusammen gespart, um sich die Tauchglocke zu finanzieren, die zum Abschließen ihrer eigenen Doktorarbeit notwendig ist. Thema: „Auswirkung der Beschaffenheit von küstennahen Meeresböden auf die dort anzutreffende Bodenfauna.“

    glänzt mit Wissen in oft sehr spezifischen Themen und kann dazu fehlerfrei zitieren; kennt die Doktorarbeit von jemand anderen an Bord überraschend gut; zwar etwas arrogant, hat aber trotzdem immer Schlickreste unter den Fingernägeln

    8. Anasthasius Tuchmacher

    Anasthasius Tuchmacher hat sich hohe Ziele gesteckt: Er möchte die Herstellung von Seide aus dem Sekret der Fußdrüsen von Muscheln kommerzialisieren. Hierzu will er verschiedene Muschelarten sammeln und auf ihre Tauglichkeit untersuchen. Abgelenkt wird er in seinem ambitionierten Vorhaben von dem durchaus atraktiven Matrosen Leo.

    Trägt Handschuhe aus Muschelseide; beginnt zu stottern, wenn er nervös ist; Mag Muscheln im Reagenzglas, aber überhaupt nicht auf dem Teller

    9. Lady Carina Tusk

    Lady Carina Tusk hat sich das Ziel gesetzt, die nächsten 7 Jahre so viele Expeditionen wie möglich zu begleiten, um Erfahrungen zu Land- und Seerouten zu sammeln. All dies dient der einen großen Vision, die Welt effizient zu vernetzen und ein Postunternehmen zu gründen, das schneller, sicherer und günstiger ist als alles was die Welt bisher gesehen hat.

    sehr charismatische und selbstbewusste junge Frau, macht sich häufig Notizen mit mathematischen Berechnungen, hat die Gabe Leute um sich herum zu motivieren und dadurch an Ihre gewünschten Ziele zu gelangen. Wenn Sie nachdenkt, spielt sie an einem fein gearbeiteten Silberring ihrer linken Hand

    10. Dr. Juri Noack

    Ist bekennender Okkultist und ist auf der Suche nach einem dämonischen Artefakt, das er mithilfe von Hinweisen aus einem alten Buch angeblich bis in die ungefähre Region der Expedition verfolgen kann.

    rabenschwarz gekleidet, schwarze Schminke und dämonischer Schmuck, tut keiner Fliege was zu Leide, arbeitet heimlich an einem Liebesroman

    Lizenz (Text): CC BY 4.0
    Bildquelle: HMS Beagle in the seaways of Tierra del Fuego, painting by Conrad Martens during the voyage of the Beagle (1831-1836), https://commons.wikimedia.org/wiki/File:HMS_Beagle_by_Conrad_Martens.jpg

  • 1W20 Dinge, die der/die Abenteurer:in in Rente macht

    Idee: Klaudia Kloppstock
    Autor:innen: Gwynn (ProjektMyra), Jonas (asri), Tristan Natsirt, Killerklown, Nym/Katha, Klaudia Kloppstock, Lyght

    1. Nüsse nach Größe sortiert verfüttern, um sich mit den örtlichen Raben anzufreunden.
    2. Die Gründung und Vermarktung einer Süßgetränke-Firma. Das Getränk wird bei örtlichen Tavernen/Lokalen beworben.
    3. Ein Café eröffnen und die Gäste mit kunsvollen Milchschaumgemälden verzücken.
    4. Ein großes Baumhaus bauen und gemütlich einrichten.
    5. Die erlebten Abenteuer aufschreiben / aufschreiben lassen, aber ordentlich ausschmücken.
    6. Der/die Abenteurer:in geht nicht in Rente.
    7. Ein Gelübde erfüllen, die Körper aller getöteten Feinde (oder die Reste davon, die sich heute noch finden lassen) ordentlich zu bestatten.
    8. Einen Frisörsalon für Trolle eröffnen, ein bisschen Nervenkitzel ist auch zu betagteren Zeiten nötig.
    9. Gärtnern und Wein, das lass des Rentners Leben sein. „Stirb du Wurm!“ gilt hier immer noch.
    10. Eine Goblinschule eröffnen, so dass die nächste Generation Gobz mehr als Erfahrungspunkte-Futter werden kann.
    11. Einen Garten mit Kräuterpflanzen pflegen, aber mit Giftplanzen inmitten, für den Fall und den Nebenverdienst.
    12. Streunende Katzen verwöhnen.
    13. In einem Steinbruch Ideen sammeln.
    14. Endlich in den Jodelverein gehen.
    15. Brieffreundschaften mit anderen Abenteurern pflegen.
    16. Eine Begegnungsstätte gründen für die Hinterbliebenen von Abenteurern, die nicht zurück gekommen sind.
    17. Auch im Ruhestand stets die Waffen schleifen und neben dem Bett lagern, falls sie doch eines Tages gebraucht werden – auch wenn niemand mehr nach ihnen fragt.
    18. Einen Laden für „Accessoires für Kämpfer:innen“ eröffnen.
    19. Ein „Allerlei für Abenteurer “ Laden mit dem extra Hinweis „Keine Waffen, sowie keine Rüstungen “ und einem Zusatzschild „Keine Rückgabe, keine Rückerstattung „
    20. Mediator:in werden, um Konflikte zwischen Humanoiden und anderen Lebensformen friedlich zu schlichten – mit einem Reintegrations-Training für ausstiegswillige Murder-Hobos.

    Lizenz (Text): CC BY 4.0

  • 1W30 Accessoires für Kämpfer*innen

    Schnickschnack für Kämpfer*innen: Zeug, das Spaß macht und nicht Schaden. Stil, nicht Steel.

    Idee: Jonas (asri)
    Autor:innen: Jonas (asri), Nicrey/Tim, Tristan Natsirt, Klaudia Kloppstock, Lyght, Nym/Katha, dr_phil_nagi

    Zettel mit drei Tintenzeichnungen: 1. Eine Person mit Hut von hinten, breitbeinig und weit vorgebeugt, ficht mit Florett gegen einen kleinen, fliegenden Drachen. 2. Ein bärtiger Mann in Uniform posiert mit vorgestreckter Brust und hochgerecktem Säbel. 3. Ein Mann lehnt an einem Wegweiser, den Hut tief ins Gesicht gezogen, die Hände in den Hosentaschen. An seinen Beinen springt ein kleiner Hund hoch.
    1. Die Listenschnalle – einfach um den Unterarm schnallen und während des Kampfes mit einen kurzen Ritzer darauf eintragen, wenn du wen erledigt hast. Erleichtert das Zählen im sportlichen Wettstreit mit deinen Besties!
    2. Kleine Totenkopfperlen, in die Augenbrauen geflochten
    3. Eine Sammlung an kleinen Döschen mit Ocker, Holzkohle und Pasten aus Tierfett, heißem Wasser und Pflanzen/Früchten oder ähnlichem. Perfekt geeignet, um mit bemaltem Gesicht furchteinflössend in die Schlacht zu ziehen oder Kinder mit Tigergesichtern zu beglücken.
    4. Ein Klappstuhl. Wenn man mal nicht kämpft, muss man nicht auf dem Boden sitzen, und gegebenenfalls kann man damit auch zuhauen.
    5. Ein kunstvoll besticktes Tuch zum Reinigen deiner Ausrüstung
    6. Ein Teddybär. Wegen dem ganzen Gemorde und Gemetzel kann der Krieger/die Kriegerin ohne Teddybär nicht schlafen. (Gib dem Teddybär gern einen Namen!)
    7. Schicke Fellpolster für die Knie oder Ellbogen – Sicherheit kann auch stilvoll sein.
    8. Ein Wetzstein, dessen Farbe chemisch/magisch verändert wurde, um zum Rüstungs-, Waffen- und/oder Kleidungsstil zu passen.
    9. Eine kleine Ledermappe mit darauf geprägtem Wappen der Heilergilde. Darin befinden sich saubere Verbände, eine Pinzette, medizinischer Alkohol, ein Notfallheiltrank und ein paar nützliche Heilkräuter gegen Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden.
    10. Ein Kulturbeutel mit allem, was man zur Körperpflege braucht. Schließlich will auch ein*e Krieger*in nicht stinken.
    11. Nadel und buntes Garn, weil es entspannend ist, Risse in der Kleidung nicht bloß zu flicken, sondern farbenfroh mit Blumen und Vögeln zu besticken.
    12. Magischer Schartenhammer: Dieses kleine Hämmerchen bessert von selbst Scharten in Schwertklingen aus. Weithin hörbar. Die Magie muss von einer zauberkundigen Person jedesmal neu aufgeladen werden.
    13. Eine Laute. Die Großtaten müssen doch auch besungen werden. Zusammen mit den anderen am Lagerfeuer macht das besonders Spaß.
    14. Ein Notizbuch. Was da wohl darinnen steht?
    15. Ein mit Blumenmotiven verzierter Hundeschädel
    16. Eine Art Schlafbrille und Ohrenstöpsel in einer zum Outfit passenden Stofftasche. Wer kann bei dem Lagerfeuerlicht denn schlafen?
    17. Eine modische Sonnenbrille
    18. Eine gehäkelte Schwertscheide
    19. Ein paar Würfel und ein Würfelbecher für den nächsten Spieleabend
    20. Schillernde Rüstung: Durch Oxidieren glänzt und schillert die Rüstung mehrfarbig.
    21. Gravierte Rüstung: Statt glatter, neutraler Oberfläche sammeln sich mit der Zeit immer neue Gravuren auf der Rüstung, die ikonische Erlebnisse aus bisherigen Abenteuern darstellen. Wenn Geld und jemand Fähiges zum Gravieren vorhanden sind, wird ein neues Bild verewigt.
    22. eine Sammlung von Quilt-Quadraten mit einem Stoff-/Lederrest von jedem bezwungen Gegner
    23. Ein Monokel geschliffen aus Saphir. An der Monokelkette ist das Familienwappen.
    24. Schleichsohlen (Filzpolster) unter den roten Stöckelschuhen
    25. Ein Fläschlein mit komischen Inhalt. Ein Geschenk eines befreundeten Gnom, welcher ebenfalls recht seltsam und komisch ist. Er trägt ein Kinder-Hasenkostüm und hat es wohl auch noch nie ausgezogen. Ein seltsamer Typ, aber er ist mein Freund. Das Fläschlein halte ich in Ehren und werde es darum auch niemals öffnen.
    26. Eine bunte Bommelmütze. Oma hat sie mir gestrickt, und es ist mir egal wenn sich meine Gegner darüber lustig machen, denn wenn sie meine Faust oder meine Waffe schmecken, mache ich mich über sie lustig. Manchmal drück ich denen, die versuchen mich wegen der Bommelmütze auszulachen, ein „nicht lachen, das gibt Beulen“ ins Gesicht, verbal.
    27. Ein langer Lederriemen, unter der Kleidung kunstvoll um den ganzen Körper gewickelt.
    28. Tattoos auf der Kopfhaut (ggf. unter Frisur nicht zu sehen): Portraits von 1W3 Personen. 5% Chance, dass eine der Personen, egal wo sie ist, sehen kann, was das Tattoo sieht.
    29. Ein unscheinbarer Beutel, in dem Locken und Haarsträhnen verschiedener Wesen gesammelt sind.
    30. Schild mit eingebautem Spiegel. um im Kampf Bewegungen hinter sich zu registrieren, oder zum Schminken.

    Lizenz (Text): CC BY 4.0
    Bildquelle: Edwin Austin Abbey (1852–1911): Three small sketches: Dragon-Fighter, Soldier, and Man Resting against Fence Post, undatiert. Public Domain. Yale University Art Gallery