Schlagwort: Zine

  • Fanzine Freitag – Flaschenschiff

    Flaschenschiff – Rum und Schrecken bildet den Auftakt zu einem mehrteiligen Piratenabenteuer für Pirate Borg. Text, Illustrationen und Layout sind sämtlich von Sumire (pen-and-pinsel.de), die ein stimmungsvolles Gesamtergebnis abliefert.

    Ausgangssituation ist, dass die Charaktere der Spielgruppe dem hinterhältigen Steuermann hinterherwollen, der ihren Kapitän an den Galgen gebracht und sich mit Schiff und Beute davongemacht hat. Das einzige Schiff, das für die Spielgruppe in Frage kommt, gehört dem hiesigen Rumbaron, dessen Handlanger Ramon eine Crew sucht, die mit dem Schiff einen Auftrag für den Baron erledigen soll. Da es sich um den Auftakt eines längeren Abenteuers handelt, bietet „Flaschenschiff“ zunächst den Hafenort Tiburon mit einigen NSCs und diversen Möglichkeiten, Ramon zu beeindrucken, damit er ihnen Schiff und Auftrag gibt. Der Autorin gelingt es, auf wenigen Seiten eine verfluchte Kapelle, von untoten Tieren heimgesuchte Zuckerplantagen und einen alten Tempel unterzubringen. Gespickt ist das Ganze mit schwarz-weißen Illustrationen und Karten. Vorgestellte Fraktionen und NSCs sind darauf angelegt, im weiteren Verlauf des Abenteuers noch eine Rolle zu spielen, dürften dafür aber noch etwas mehr ausgestaltet werden. Mehrere Zufallstabellen füllen die inneren Umschlagseiten – viel Input für eine Spielrunde, ohne überladen zu wirken.

    Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre eine knappe Charakterisierung von Ramon, der als zentraler NSC dieses Abenteuerauftakts leider völlig blass bleibt. In ein oder zwei Räumen des Tempels hätte ich einen Verweis auf die Tabelle mit Zufallsfunden besser gefunden als „sonst ist hier nix“ (Raum 8). Und ich habe einen Moment gebraucht, um den Grundriss des Tempels mit der wirklich schicken isometrischen Darstellung zusammenzubringen. Wenn der Grundriss um 180° gedreht wäre und/oder die Raumnummern in die isometrische Ansicht integriert wären, wäre es mir leichter gefallen.

    Das ist aber selbstverständlich Klagen auf hohem Niveau. Mir hat das Flaschenschiff gut gefallen und ich werde mich ins Krähennest setzen und Ausschau halten, wann der nächste Teil des Abenteuers in Sicht kommt.

  • Fanzine Freitag – Der Ewige Wald – Cairn Schnellstarter

    Aus gegebenem Anlass gibt es schon heute ein ganz besonderes Schmankerl.
    Die Orkenspalter waren bei Pegasus und haben heute den Inhalt des GRT-Pakets vorgestellt.
    Darin enthalten, „Der Ewige Wald“, ein Mini-Hexcrawl mit zwei Dungeons und einem Cairn-Schnellstarter von René.
    Den ewigen Wald gibt es schon länger, für die Gratis Rollenspiel Tage hat René ihn aber um die Cairn-Regeln erweitert, welche wir schon von letzter Woche kennen.

    Das Zine umfasst mit dem Einband 8 Seiten im A4-Querformat. Darin enthalten ist auf einer Seite der im Titel versprochene Mini-Hexcrawl, bestehend aus 14 Feldern, davon 6 besonders sehenswert. Zusätzlich gibt es 2 Tabellen für Zufallsbegegnungen und 4 neue Begegnungen mit Werten.
    2 Seiten beinhalten die Kurzregeln von Cairn, inklusive Waffen, Rüstungen und Verletzungen.
    Auf den zwei nächsten Seiten sind die angekündigten Dungeons.
    Die Karten sind von Dyson Logos gezeichnet, und es werden noch einmal 4 neue Monster beschrieben.
    Auf der letzten Seite befinden sich 6 vorgefertigte Charaktere.

    Aufgrund dessen, dass ich irgendwie involviert war, kann ich nur 12 von 10 Punkten vergeben.
    Alles andere wäre, nun ja, blanker Hohn.

    Bezug: https://pen-paper-dice.de/produkt/der-ewige-wald-cairn-schnellstarter/

  • Fanzine Freitag – Von A bis Zine

    Da nun auch wieder der System Matters Fanzine-Wettbewerb gestartet ist, bietet es sich an, diese Woche auch gleich „Von A bis Zine“ vorzustellen.n(Was ich lustigerweise sowieso vorhatte.)

    „Von A bis Zine“ ist, wie auch schon letzte Woche „Wie mache ich ein Fanzine“, ein Zine über das Fanzinemachen. René und Philipp erklären in ihrem eindrucksvollen 40-seitigen Zine (inkl. Cover), wie man, wer hätte es gedacht, ein Zine machen kann.

    Schon alleine, weil jedes Kapitel komplett anders gelayoutet ist, kann man sagen, „Von A bis Zine“ ist anders als „Wie mache ich ein Fanzine“, weniger auf das komplette händische In-Form-Bringen, sondern viel mehr auf das Layouten mit Software ausgerichtet.

    Sobald man das Zine aufschlägt, hat man schon ein wunderbares Beispiel, wie man einen Bildnachweis und ein Impressum machen kann.
    Anfangs wird für Anfänger:innen erklärt, was ein Zine ist und dass Community Content die Rollenspielsysteme am Leben erhält.

    Weiter geht es mit dem Weg zum fertigen Zine. Die hier und da eingestreuten Tipps waren teilweise auch für mich neu und finden bestimmt einen Weg in die nächste Veröffentlichung, an der ich beteiligt bin. Hust, Zinewettbewerb, hust hust.

    Im nächsten Kapitel wird knapp und trotzdem ausführlich erklärt, welche Lizenzen am häufigsten sind und wie man mit ihnen umgehen muss.
    Anschließend erklären uns die beiden, wie man zu Illustrationen kommt und wo man Grafiken looten kann, falls man selbst nicht zeichnen kann oder will. Mir gefällt besonders, dass auch gleich Beispielbilder mit Bezugsquellen angegeben sind.
    Das Kapitel zur Preisgestaltung hat mir die Augen geöffnet und wird definitiv zur Folge haben, dass ich mich bei weiteren Veröffentlichungen für höhere Preise einsetze.

    Möglichkeiten zur Veröffentlichung, Beispiele für wundervolle Zines und der enthaltene Beispiel-Dungeon, der auf geschickte Weise zeigt, wie man es auch einmal anders machen kann, runden das Zine ab.
    Bevor das Zine, viel zu früh, zu Ende ist, erzählen Philipp und René, wie sie zum Zineschreiben gekommen sind und was sie antreibt, weiterzumachen.
    Den Abschluss macht ein kurzer Text, in dem sie uns beschreiben, wie das Zine entstanden ist.
    Was mich besonders begeistert, sind die tollen Listen und Beispiele für Veranstaltungen (die zum Zineschreiben einladen sollen), Lizenzarten, Bildquellen sowie Zines.

    Abgesehen vom Informationsgehalt ist das Zine wahnsinnig toll gestaltet und macht mich richtig neidisch.

    Deswegen vergebe ich 11 von 10 Punkten und einen Extrapunkt, weil Cairn erwähnt wird und auch darin auftaucht.

    Von A bis Zine – eine 12 von 10.

    Bestellmöglichkeit: https://pen-paper-dice.de/produkt/von-a-bis-zine/

     

    Nachtrag:

    Das Zine gibt es im Shop (dort gerne die Benachrichtigungsliste nutzen, um Interesse zu zeigen, damit ich ggf. ne 2. Auflage drucke): https://pen-paper-dice.de/produkt/von-a-bis-zine/

    oder auf itch, wenn man etwas für die Kaffeekasse hinterlassen mag: https://penpaperdice.itch.io/von-a-bis-zine

    René

  • Fanzine Freitag – Wie mache ich ein Fanzine

    An diesem Fanzine-Freitag möchte ich ein besonderes Juwel hervorheben, welches nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine Machart verzaubert: „Wie mache ich ein Fanzine“ von Daniel.

    Auf den ersten Blick mag es einfach erscheinen – 20 Seiten aus Recyclingpapier, die Seitenzahlen per Hand eingetragen, ein einfach selbst zusammengeklebtes Layout und kleine, selbstgemalte Bilder, die dem Zine eine persönliche Note verleihen. Doch gerade diese Einfachheit ist es, die das Fanzine zu einem Kunstwerk macht.
    Daniels Werk ist mehr als nur eine Anleitung; es ist eine Ermutigung, die eigenen Ideen frei und unbeschwert zu Papier zu bringen.

    Im Vorwort erklärt er, dass man nicht viel benötigt, um ein Zine zu machen. Der Kern des Fanzines ist ein 5-Schritte-Plan, der Leser:innen zeigt, wie sie ihr eigenes Zine erstellen können. Daniel deckt dabei alles ab, von der Themenfindung über die Textarbeit bis hin zu Tipps im Umgang mit Schreibblockaden und Ratschlägen für Schrift, Bilder, Layout sowie Druck, Preisfindung und Werbung.
    Dieser Leitfaden ist nicht nur praktisch, sondern auch inspirierend, voller praktischer Ratschläge, die dazu ermutigen, ein eigenes Projekt zu starten.

    Zum Abschluss bietet das Fanzine Literaturhinweise sowie eine Auflistung deutscher und englischer Zines, die als Inspiration dienen können. Diese Listen sind Gold wert für jeden, der tiefer in die Welt der Fanzines eintauchen möchte.

    Was dieses Fanzine auszeichnet, ist der unwiderstehliche Charme, der aus jeder Seite spricht. Trotz seiner scheinbaren Einfachheit – oder vielleicht gerade deswegen – strahlt es eine Wärme und Nostalgie aus, die mich an eine Zeit erinnern lässt, die ich nie erlebt habe.

    Insgesamt ist „Wie mache ich ein Fanzine“ von Daniel eine wohlwollende Einladung in die Welt der Fanzines, ein Leitfaden, der zeigt, dass Kreativität und Leidenschaft die einzigen Voraussetzungen sind, die man braucht, um etwas Einzigartiges zu schaffen.

    Ich gebe diesem Kleinod 10 von 10 Punkten.

    PDF: https://www.system-matters.de/82201/wie-mache-ich-ein-fanzine/

  • Fanzine Freitag – Paradoxzine Ausgabe 1 & 2

    Die beiden Ausgaben von Paradoxzine, verfasst von Sören (alias fastfox), sind wahrlich Schätze für alle Rollenspielbegeisterten. Die liebevoll gestalteten Fanzines, deren erste Ausgabe im Sommer 2020 und die zweite im Herbst 2021 veröffentlicht wurden, bieten eine Fülle von Inspirationen und Ratschlägen für Rollenspielwelten, die wirklich lebendig werden sollen. Sie werden in schlichten A4-Foldern aus gelbem Papier mit einer Zickzack-Falz präsentiert.

    Die erste Ausgabe trägt den Titel „Lebendige Welten – Von Gerüchten und anderen Halbwahrheiten„. In dieser Ausgabe finden Spielleitungen wertvolle Tipps, wie sie ihre Spielwelten durch Gerüchte und Halbwahrheiten lebendiger gestalten können, ohne dabei den Überblick zu verlieren. Die kreativen Ideen der Beispiele laden dazu ein, sie in die eigene Rollenspielrunde zu integrieren.

    Die zweite Ausgabe, „Lebendige Figuren – Von Waffengängen und Markenzeichen„, richtet sich eher an die Spieler:innen. Sie enthält Tipps, wie man Charakteren Leben einhauchen kann, indem man ihnen Phrasen und kleine Eigenheiten verleiht. Denn schon die art der ausführung einer kleinen Handlung kann viel über die Persönlichkeit eines Charakters aussagen. Diese Ausgabe ermutigt dazu, Charakteren mehr Tiefe und Authentizität zu verleihen und nicht bei der ersten Konfrontation alles über Bord zu werfen.

    Beide Ausgaben des Paradoxzine sind nicht nur inhaltlich wertvoll, sondern zeichnen sich auch durch ihren charmanten Retro-Look aus, der sie von anderen Publikationen abhebt.

    Insgesamt vergebe ich 8 von 10 Lebenspunkten.

    Bestellmöglichkeit: https://paradoxcafe.de/blog/paradoxzine/