1W8 defekte Dungeons (ZzZ-Auszug)

17.06.2024 Lesezeit: 4 Minuten

Auszug aus dem ziemlich zufälligen Zine - Ausgabe A.

Autor:innen: Nicrey/Tim, Jonas (asri), Lyght, René Kremer (Pen Paper Dice), nEw bEE (Michael), Nym/Katha, Phybe,

  1. Der Dungeon ist eine verfallene Hülle eines gigantischen humanoiden Roboters.
  2. Der Dungeon wurde noch nie gewartet. Hebel, Knöpfe und Druckplatten lösen Dinge aus, die sie eigentlich gar nicht auslösen sollten. Fallen sind noch unberechenbarer. Sie lösen entweder gar nicht oder viel zu stark aus (so schießt eine klassische Pfeilfalle plötzlich einen Pfeilregen). Schlösser an Türen sind teilweise so stark verrostet, dass sie gar nicht mehr geknackt werden können oder beim kleinsten Schubser in sich zusammenfallen.
  3. Die Magie in einem alten Magierturm ist mit der Zeit immer weiter außer Kontrolle geraten. Die Magie hat mittlerweile eine Art Eigenleben entwickelt. Sie verändert gerne Raum und Zeit, wann auch immer es ihr passt. Dies hat auch Auswirkungen auf Zauber, die innerhalb des Turmes gewirkt werden oder auf ihn wirken.
  4. Der Dungeon selbst war eine Stätte, die einen mächtigen Wasserdjinn gebändigt hat. Dies tut sie immer noch, irgendwie... Zwar ist der Djinn nicht mehr in seinem Gefängnis und kann sich frei im Dungeon bewegen und hat den Dungeon größtenteils geflutet, was die ein oder andere Mauer schon mit sich eingerissen hat, aber der Djinn ist noch in diesem Gemäuer gebunden.
  5. Der Spießrutenlauf der Drachenjäger ist hasserfüllt von einem besonders wütenden Exemplar zerstört worden. Die Höhle, die einst mehrere Prüfungen des Geschicks, der Schnelligkeit, der Kampfkraft und Weisheit enthielt, ist verkohlt und abgebrannt. Die einzelnen Prüfungen sind nur noch eine schwache Erinnerung, auch wenn einige tödliche Elemente verbleiben und niemand weiß, was mit dem Drachen geschah, der hineinflog, doch nie mehr hinauskam.
  6. Das Grab von Königin Rachma, erbaut von Architekt:innen und Ingenieur:innen, wird von Goblins bewohnt und verfällt zusehends. Die einst kreativen Fallen im Labyrinth wurden von den Goblins auf absurde Weise „repariert“. Fallgruben sind mit Ästen abgedeckt, Türen verbarrikadiert und groteske „Kunstwerke“ zieren die Wände, um von den auffälligen Stolperseilen abzulenken.
  7. Die zugige Zitadelle oben auf der Sturmkuppe war von Anfang an eine Fehlplanung, ein großspuriges Projekt des impulsiven Grafen Massimo, der es protzig-klotzig wollte, ohne darüber nachzudenken. Die extreme Lage des Tempels auf einer verschneiten Felsnase knapp unterhalb der Bergspitze hielt die Pilger samt ihren Spenden fern, und auch die nötigen Handwerkstrupps für Bau und Instandhaltung waren schwer zu motivieren. Statt aus Steinen wurden die oberen Stockwerke aus Holz gebaut, während die Mönche unten bereits wieder auszogen - bis auf Symian, der den Ort für seine sturmmagischen Experimente geeignet fand. Wenige Jahre später rauschten Windsbräute durch die Korridore, rissen Bretter aus den Wänden und zerfetzten Wandteppiche. Eisnagas lauern in den aufgetürmten Schneewehen, die manche Räume fast unbegehbar machen, und die oberen Etagen biegen sich bedenklich in den Sturmböen. Die Reliquien der Heiligen Jandra und die Aufzeichnungen Symians liegen also wahrscheinlich noch unberührt herum...
  8. Der Loren-Bahnhof gibt den Blick auf eine riesige Höhle frei, in der das uralte Schienennetz über dem Abgrund schwebt. Obwohl das Gewölbe schon lange verlassen ist, rattern immer wieder Minenkarren auf ihren immer gleichen Wegen über das Schienenlabyrinth. Wem es gelingt, die verwirrende Streckenführung zu verstehen oder einen alten Fahrplan zu finden kann jeden Ort im Stollen erreichen, zumindest wenn man sich nicht von hin und wieder in der Ferne abstürzenden Loren verunsichern lässt.

Lizenz: CC BY 4.0


1W8 Raumschiffkonzepte (Science Fiction)

25.05.2024 Lesezeit: 4 Minuten

Idee: Jonas (asri)
Autor:innen: Jonas (asri), Tristan Natsirt, Seba

Siehe auch die Liste mit Raumschiffen für Space Fantasy.

  1. Sphärenflotte: Mehrere kugelförmige Schiffe reisen als Verbund; dabei imitieren sie mit Umkreisungen untereinander wie ein Orrery/eine Planetenmaschine die Bewegungen ihres heimischen Sonnensystems.
  2. Schwarmflotte: die Flotte besteht aus kleinen bis mittelgroße Raumschiffen mit jeweils eigenem Captain und Crew. Die Anzahl der Raumschiffe beträgt von wenigen 100.000 bis zu mehreren Millionen. Die Raumschiffe können sich je nach Bedarf zu größeren Raumschiffen (bis zu einem mega- bis giga-Raumschiff) zusammenklinken. Es gibt immer ein Führungsraumschiff in einer Schwarmflotte.
  3. Sat-Scrap: Kleines, fast vollständig aus Weltraummüll gebautes Schiff. Neben einigen größeren Teilen sind vor allem handtellergroße Schrottteile verbaut.
  4. Auf den gewaltigen Agrar-Archen gibt es verschiedene Bio-Reservate, in denen sehr diverse Pflanzen und Tiere ideale Lebensbedingungen finden. Vollautomatische Roboter bestellen Felder, kümmern sich um Tiere und verwerten Eindringling zu Dünger.
  5. Die Hyperraum-Barke wird oft als "Debarkel" oder als "Draufgänger" verunglimpft, weil schon so viele im Hyperraum draufgegangen sind. Ohne Bojen, die den Raum mit dem Hyperraum verbinden und als Orientierungspunkte dienen, ist Navigation mit Hyperraum-Barken quasi nicht möglich. Reisende sind den Hyperströmungen bedingungslos ausgesetzt und können nicht lenken. Bei Heißluftballonfahrten kann man wenigstens sehen, wo man ist und wohin man treibt, und man kann die Flughöhe (und damit Landung) beeinflussen. In der Hyperraum-Barke kannst du (halbwegs) steuern, wann du den Hyperraum verlässt, aber da du keine verlässlichen Raumkoordinaten bekommst, ist es Glückssache, ob du irgendwo ankommst, wo du eine Überlebenschance hast.
  6. Im Jump-Taxi haben höchstens zehn Personen ohne Gepäck Platz. Das Taxi hat keinen eigenen Antrieb; dafür kann es unsagbar schnell zwischen ganz wenigen Stationen durch den Hyperraum reisen. Leider gibt es erst vier dieser Stationen. Bis die nächsten dieser Stationen weitere Systeme des Föderationsraumes an das Taxinetz anschließen, wird es noch Jahre dauern, obwohl alle von der Bedeutung dieser Technologie überzeugt sind.
  7. Die Micro-Makro-Schiffe sind von außen gerade mal so groß, wie man sie braucht. Von maximal faustgroß bis schwebefliegengroß ist alles machbar, in Ausnahmefällen sogar staubkorngroß (-klein). Daher kann ein Micro-Makro-Schiff fast immer überall mit hingenommen werden, ob von anderen Schiffen oder z.B. anderen Personen. An Bord kommt man durch eine spezielle Beam-Vorrichtung indem man nicht nur gebeamt wird, sondern auch gleichzeitig geschrumpft. (Beim Verlassen wird man wieder vergrößert.) Auf so einem Schiff funktioniert alles wie auf normal großen Raumschiffen. Natürlich hat solch ein Raumschiff Vor- und Nachteile. Zum Beispiel kann man es immer mitnehmen, aber dadurch kann es eventuell auch leicht gestohlen werden, es kann dadurch, dass es so klein ist, quasi unsichtbar agieren und fast überall hinkommen aber ist auch mit Schild viel schneller zerstörbar.
  8. Das Affix ist eine röhrenförmige Fähre oder, wie die Betreiberin sagt, ein Träger-Sprinter. Bis zu 48 Raumschiffe können an den Stationen an der Innen- und Außenseite der Röhrenfähre andocken und sich mitnehmen lassen. Weil die Affix selbst äußerst spartanisch eingerichtet ist, öffnen meist ein oder zwei der größeren, angedockten Schiffe ihre Decks für Besatzungsmitglieder der anderen Schiffe, die auf der langen Reise Unterhaltung und Socialising wünschen.

Lizenz: CC BY


1W8 Raumschiffkonzepte (Space Fantasy)

25.05.2024 Lesezeit: 3 Minuten

Idee: Jonas (asri)
Autor:innen: Jonas (asri), Tristan Natsirt, Lyght, Nym/Katha, Seba

Siehe auch die Liste mit Raumschiffen für etwas technischere Science Fiction.

  1. "Fliegender Vulkan" als Raumschiff mit Antrieb, der sich aus Magma-Energie speist. Die Crew lebt in künstlichen Höhlen und Gängen im Inneren des Bergs.
  2. Ein Segelschiff, die Segel sind Sonnensegel, das Schiff ist riesig groß, die Besatzung lebt unter Deck in einer künstlichen Welt und weiß nichts von einem Schiff.
  3. Schildkrötenschiff. Inspiriert von dem historischen koreanischen Schildkrötenschiff (auch Geobukseon genannt), ist dieses Schiff äußerst schwer gepanzert. Das Schiff ähnelt vom Design ebenfalls dem historischen Modell. Vorne dran ist ein Drachenkopf montiert, das ganze Schiff ummantelt von Hexagonplatten und an jeder Seite prangen Kanonen aus dem dicken Panzer. Es wird gemunkelt, dass selbst eine frontale Kollision mit einem Planeten dem Schildkrötenschiff nichts anhaben könne!
  4. Ein Erdensplitter: Seit Zerspringen des Planeten Erde treiben ihre Teilstücke durch den Kosmos. Den Überlebenden auf einigen dieser Splitter ist es gelungen Methoden zu entwickeln um sie zu steuern. Je nachdem, aus welchem Teil der Erde der Splitter gebrochen ist, kann er von ganz unterschiedlicher Gestalt sein: Riesige urbane Metropolen, unkontrollierbar wuchernde uralte Wälder oder riesige Meere, die vom Rand des Splitters stürzen und dort zu Eiszapfen erstarrt ins Universum ragen...
  5. Die Biosphäre ist eigentlich ein gigantisches Lebewesen, dass einem Bienenstock nicht unähnlich ist. Sie kann Teile ihrer selbst in verschiedenen Größen und Formen abspalten und verschiedene Aufträge ausführen lassen. Sie kann andere Spezies transportieren, wenn es einen entsprechenden Anreiz gibt. Letztlich ist sie stets auf Suche nach radioaktivem Material, von dem sie sich ernährt.
  6. Das Affenbrot'sche Unschärfe-Shuttle: Ein Mammutbaum, der ins All fliegen kann. Von Hohlräumen im Stamm gibt es einen Tunnel, der in die Baumkrone führt, wo insektoide Lemuren das Obst von den Zweigen pflücken. (Inspiriert von "Saga" von Brian K. Vaughan und Fiona Staples)
  7. Sonnenegel sind gigantische Würmer, die sich von Solarenergie ernähren, indem sie ihr Stoma mit der Oberfläche eines Sterns verbinden. Dort bleiben sie für mehrere Tage bis Wochen, bevor sie weiterziehen. Einige nomadische Gemeinschaften reisen mit ihnen, indem sie sich mit ihren kleinen Schiffen am Körper der Sonnenegel festsaugen und nur in Sonnennähe von ihnen lösen, um sicheren Abstand zur Sternenoberfläche einzuhalten.
  8. Die "goldene Acht" ist ein oktaedrisches Raumschiff, das vor Jahrhunderten die Trilliardärin Karen Rijks von Mindestlohnarbeiter*innen aus Edelmetallen bauen ließ, obwohl diese Materialien einen übersteigerten Energiebedarf des Schiffs bedeuteten. Wenige Jahrzehnte später wurden die sozialen Systeme umgebaut, um Superreichtum abzuschaffen. Heute ist die "goldene Acht" als Ausstellungsstück im historischen Museum der Raumstation Beta Mani Deva zu besichtigen. Der Eintritt ist kostenlos.

Lizenz: CC BY