1W12 Feiertage und Bräuche in und um Farmosia

17.08.2024 Lesezeit: 4 Minuten

Idee: kagozaiku
Autor:innen: kagozaiku, Jonas (asri)

  1. Mishnas Mellifikation (Feiertag): Seit dem Beschluss des Konzils von Allathur gilt dieser Tag als Feiertag, um an das Martyrium der heiligen Mishna zu erinnern. In Farmosia, das heutzutage größtenteils säkularisiert ist, erinnert nur noch der Verkauf von Honiggebäck an diesen ehemals religiösen Buß- und Bettag.
  2. Ära der Ästivation (Brauch): Aufgrund einiger ansässiger Bogong Darkul in Farmosia feiert inzwischen auch die restliche Bevölkerung den Zeitraum der Sommerruhe der aggressiven Mottenspezies. Eine Periode, die in einer Mischung aus Folklore und Wissenschaftssprache etwas pathetisch Ära der Ästivation genannt wird.
  3. Chthonium (Brauch): Initiationsritus der Buddler, bei dem junge Menschen in die Minen des Aelgantmabo-ullod Knochenmarkschlürfer, Brecher aller Nerven geschickt werden, um dort eine Antwort auf ihre Existenz zu erhalten.
  4. Erntefest der Ur-Nammu (Brauch): Die Ur-Nammu sind eine kleine Naturreligion, welche die Seelen ihrer Ahnen in kleine Stelen aus schwarzem Stein bindet. Diese werden im Frühjahr herausgeholt. Kleine Schalen mit Getreide werden vor den Stelen verbrannt, es wird getanzt und ein rituelles Getränk namens Xámbo getrunken.
  5. Phoraschmos (Feiertag): Gedenktag der Farasma, der an das Große Verschlingen erinnert. Rituelle Reinigung, Totengedenken und Rauchfasten gehören zu den Aufgaben der Lebenden, um den Getöteten zu huldigen.
  6. Asabaoth (Feiertag): Im Zuge des erstarkenden Nationalbewusstseins der Ureinwohner Farmosias wird seit einigen Jahren das Fest der Asabaoth gefeiert, bei dem aus Schlamm, rotem Lehm und Knochensplittern Masken geformt werden, um böse Geister zu vertreiben.
  7. Tage des Lebendwassers (Brauch): Fest des Ordo Sabiar, um die Apotheose Dikaios zu feiern. Gläubige waschen sich rituell und bemalen sich danach mit einer Mischung aus Karmesin und Kuhdung, welche sie nach einer Woche in geweihtem Wasser abwaschen.
  8. Ossophagia (Brauch): Festzug zum Friedhof, auf dem die Knochen der verstorbenen Eltern ausgegraben und abgenagt werden, um die Fürsorge der Kinder gegenüber den Eltern auszudrücken.
  9. Orgion Salinkari (Brauch): Gefährliches Wettbewerbsfest der Kriegerkaste der Gastropoda von Exch, bei dem diese Salzbier trinken, bis einer der Kontrahenten platzt. Die Hinterbliebenen des Verlierers haben die Reinigung zu zahlen. Der Gewinner steigt im sozialen Rang.
  10. Metaludens (Feiertag): Zu Jahresbeginn erinnert der Orden der Anti-Immersionisten mit einem zehnstündigen Festspiel daran, dass die Wirklichkeit durch geometrische Körper zufallsgeneriert ist und alle Bewohner Farmosias der Traum eines Konzils sterbender Götter sind.
  11. [Inhaltswarnung: Selbstverletzendes Verhalten, Narben] Den Mond rollen (Brauch): Zu jedem Vollmond setzen die Onkosch einen kleinen Schnitt in ihr Fleisch, um den Mond daran zu erinnern, von nun an wieder zu schrumpfen. Die Schnitte verheilen zu punktförmigen, wulstigen Narben, neue Schnitte werden neben die jüngste Narbe gesetzt und bilden so Ketten, die über die Mondphasen zu Linien und Mustern werden. Hagramor behauptet, in diesen Narbenkunstwerken sind die größten Geheimnisse der Onkosch verschlüsselt.
  12. Tag der Demut (Brauch): Tsolyán schalten am Jahrestag ihrer Taufe von Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang das Implantat ab, das ihre Körpertemperatur reguliert. Die meisten fasten in dieser Zeit auch. Ein paar Raji haben diesen Brauch übernommen, obwohl sie keine Tsolyán-Implantate nutzen.

Lizenz: CC BY 4.0


1W10 Frühlingsbräuche (ZZZ-Auszug)

20.06.2024 Lesezeit: 3 Minuten

Auszug aus dem ziemlich zufälligen Zine - Beiblatt B.

Autor:innen: dr_phil_nagi, Tristan Natsirt, Jonas (asri), Nym/Katha, Phybe,

  1. In jedem Dorf wird ein kleiner Blütenhügel gebaut, in dem Wünsche für das Jahr begraben werden. Am nächsten Tag wird der Blütenhügel angezündet. Die Bewohner bewachen ihre Blüten sorgfältig vor Neid und bösen Absichten von Dieben oder Hexen.
  2. An den ersten warmen Tagen versammeln sich die Dorfbewohner in farbenfrohen Gewändern zum „Fest der Erwachten“. Sie singen heilende Melodien und Verse der Hoffnung. Am Höhepunkt werden Laternen entzündet und in den Himmel entlassen.
  3. Zu Frühlingsbeginn werden Urnen mit der alten Asche aus den Kochstellen gefüllt, mit den wichtigsten Ereignissen des vergangenen Jahres graviert und anschließend feierlich begraben.
  4. Auf dem Dorfanger findet eine Nasse-Handtuch-Schlacht statt, an der man nur in Unterwäsche bekleidet teilnehmen darf.
  5. Beim Ritual der „Blütentaufe“ bringen die Stadtbewohner Kristallvasen mit Blumen zu einem Schrein, wo diese von Druiden gesegnet werden. Zum Abschluss trinken sie das Blütenwasser für Frische und Lebenskraft.
  6. Beim „Fest der Schmetterlinge“ schreiben die Dorfbewohner Wünsche auf bunte Bänder, die sie an „Wunschbäume“ hängen, und lassen kunstvolle Papierschmetterlinge frei.
  7. In der Nacht des ersten Frühlingsmonds findet das Reste-Essen statt, bei dem alle winterlichen Vorräte verzehrt werden müssen, um eine schlechte Ernte abzuwenden und Vertrauen in die Götter zu zeigen.
  8. Von allen 17-jährigen wird erwartet, dass sie von Frühling bis Herbst das Dorf verlassen. Beim Abschiedsfest erhalten sie Wanderstöcke und Glücksbringer und müssen vor Sonnenaufgang aufbrechen.
  9. Bei Vollmond nach dem letzten Schneefall bringen Kinder unter 5 Jahren, geschmückt mit Frühlingsknospen, den größten Ochsen des Dorfes in den Wald, um den Segen der Wolfsmutter zu erhalten.
  10. Wenn die ersten Blüten am Wächterbaum blühen, wird unter den Dorfbewohnern ein Wettkampf abgehalten. Der Sieger darf Blüten pflücken und als Verlobungsgeschenk verwenden. Die Blüten symbolisieren über das Jahr hinweg den Segen für die Beziehung.

Lizenz: CC BY 4.0


1W20 Bräuche zur Wintersonnenwende

21.12.2023 Lesezeit: 4 Minuten

Idee: nEw bEE (Michael)
Autor:innen: dr_phil_nagi, Nicrey/Tim, Moritz (Glgnfz), Tristan Natsirt, Jonas (asri), nEw bEE (Michael);

  1. Zur Feier der Sonnenwende wird, so wie es die Tradition vorsieht, ein Theaterstück aufgeführt.
  2. Zur Feier des Tages darf kein Schwein geschlachtet werden. Es muss zum Altar gebracht und dann unter rituellem Gesang freigelassen werden.
  3. Abends werden leere Schüsseln vor das Haus gestellt. Über Nacht gehen Kinder verkleidet umher und verteilen anonym Geschenke, Leckereien und Ähnliches in die Schüsseln.
  4. Zur Feier des Tages werden Kleinkriminelle freigelassen. Sie erhalten eine sehr strenge Bewährungsauflage und müssen unbedingt mindestens 18 Monate sozial tätig sein, z.B. in sozialen Einrichtungen oder Krankenhäusern.
  5. Der Tempelvorsteher muss allen Bewohnerinnen und Bewohnern die Haare kämmen.
  6. Vor Sonnenaufgang bricht der Wirt auf, um sich im Wald zu verstecken. Alle Getränke kosten in der Schenke nur die Hälfte, wenn der Wirt vor Sonnenuntergang gefunden werden kann.
  7. Es wird in vollkommener Stille getanzt.
  8. Ein gebürtiges Mitglied aus jeder Gemeinschaft wird in die Ferne geschickt, um sich einer anderen Gemeinschaft anzuschließen. Es darf nie mehr zurückkehren.
  9. Alle Türen werden entriegelt. Niemandem wird der Eintritt verwehrt.
  10. An den drei Tagen um die Wintersonnenwende erzählen die Kinder morgens der ganzen Familie, was sie nachts geträumt haben.
  11. Alle kommen zusammen und werfen einen Stein soweit sie können. Die Besitzerin oder der Besitzer des mittleren Steins wird Ortsvorsteherin oder Ortsvorsteher im nächsten Jahr.
  12. Am ersten Tag nach der Wintersonnenwende gibt es Kuchen, der eine seltene Frucht enthalten muss. Wer von dem Kuchen isst, wird den Winter gut überstehen - so heißt es.
  13. Vierzehn Tage vor der Wintersonnenwende und sieben Tage danach dürfen sieben Tage lang keine süßen Speisen gegessen werden, außer man teilt sie mit den Armen und Bettlern der Stadt, und zwar gerecht, so dass jeder satt wird. Wer sich nicht daran hält, wird ganze 4 Wochen in den Turm bei Wasser und Brot gesteckt. Außerdem muss er dann ein Jahr in einer Wohltätigkeitseinrichtung arbeiten und bekommt selber keinen Lohn.
  14. Elf Tage und Nächte lang darf man nur aus dem Bett aufstehen, wenn Sterne am Himmel zu sehen sind. Vorräte und Nachttöpfe stehen neben allen Betten bereit.
  15. Am großen Baum in der Mitte des Dorfplatzes hinterlassen Erwachsene bei Sonnenuntergang einen blutigen Fingerabdruck auf der Rinde, der böse Geister, die das Dorf heimsuchen, in den Baum bannen soll.
  16. Am Tag vor der Sonnenwende, am Sonnwendtag und am Tag danach ist es in diesem Dorf Brauch, dass man sich nicht wäscht. Dies soll böse Geister, aber auch Tiere und Diebe fernhalten. Nun ja, Diebe hat es bisher immer ferngehalten, aber auch jeglichen anderen Besuch, der nicht mit dieser Tradition vertraut war.
  17. Traditionell wird 20 Tage vor dem Sonnwendtag mit dem Bau eines 20 Fuß (oder Meter nach SL-Belieben) hohen Ikosaeders (20-seitiger Polyeder) begonnen, der am Sonnwendtag mit dem letzten Teil von einem zuvor ausgewählten Kind vollendet wird. Es werden immer unterschiedliche Materialien verwendet. Die fertigen Polyeder schmücken das hiesige Schloss.
  18. An den drei kürzesten Tagen werden öffentliche Spiele ausgetragen. Es gibt keine großen Gewinne, aber es wird viel gelacht. Klassische Spiele sind der Staffellauf mit rutschiger Eisfläche, der Purzelbaum über ein Fass und das Schneestapeln (bei dem mindestens fünf Leute versuchen, sich aufeinander zu legen).
  19. Alle treffen sich im Dunkeln mit einer Lichtquelle auf dem zentralen Ort. Während sie gemeinsam singen, laufen sie alle sternförmig auseinander. Wer die anderen nicht mehr hören und sehen kann, löscht ihr/sein Licht und kehrt schweigend zurück. Sprechen oder singen darf man erst wieder ab dem nächsten Tagesanbruch.
  20. Am Sonnwendtag ist es Brauch, dass sich alle im Dorf gegenseitig beschenken.

Lizenz: CC BY 4.0